Firmware 1.4: Details, Highlights

Mit Firmware 1.4 bringen wir die Firmwarestände der übernommenen Freifunk-Netze Lüneburg und Bielefeld (mit Bad Oeynhausen) mit allen anderen der betriebenen Netze auf einen Stand.

Neben der Unterstützung für neue Geräte durch OpenWrt/Gluon, bringt unsere finale Firmware 1.4 (1.4.0~105 nach aktuellem Stand) folgende Neuerungen:

• Unterstützung weiterer Hardware:
  • • Plasma Cloud
      • PA300
      • PA300E
      • PA1200
      • PA2200
    • TP-Link
      • Archer C2 v3
      • Archer D50 v1
    • AVM
      • FRITZ!Box 7530
    • Netgear
      • EX3700
      • EX3800
    • Joy-IT
      • JT-OR750i
    • Xiaomi
      • Mi Router 4A (100M Edition)
      • Mi Router 4A (Gigabit Edition)
• Zudem wird auf Hardware, die dazu in der Lage ist, ein verschlüsseltes WLAN angeboten. Die Technik heißt »Opportunistic Wireless Encryption« (OWE). Mit der finalen Version der Firmware lautet der Präfix für die SSID nun generell »owe.« — im Kreis Gütersloh hatten wir zuvor die SSID »WPA3.KreisGT.freifunk.net« verwendet, dies ändert sich nun also auf »owe.KreisGT.freifunk.net«.
• Ebenfalls nur auf Hardware, die dazu in der Lage ist, kann – bei Verbindung über den WAN-Port – nun das private WLAN mit WPA3 ausgestrahlt werden statt nur mit WPA2. Ein »Upgrade« erfolgt nicht automatisch, hierzu muß WPA3 per Config-Mode oder Kommandozeile aktiviert werden.
• Das eigene Mesh für Minden löst die finale Version der 1.4er Firmware wieder auf; Freifunk Minden, vormals Teil des Bielefelder Netzes, hat den Wechsel zum Anlaß genommen, ebenfalls einen neuen Anlauf zu wagen und zieht die Knoten manuell in ein neues Netz, bereitgestellt von den Kollegen von Freifunk Lippe.
• Die finale Firmware 1.4 bringt Neubrandenburg ein eigenes Mesh (bislang wurde das von Freifunk Müritz verwendet); dies hat primär organisatorische Gründe. Neubrandenburg hat nun auch eine eigene Webseite (der Antrag für die Delegation der freifunk.net-Subdomain läuft).
• Mit der Firmware 1.4 erhöhen wir die Kanalbreite im 5-Ghz-Band generell von 20 auf 40 MHz. Das hat mehrere Gründe: ersteinmal ist »VHT40« bei jedem 5-GHz-Gerät möglich, das vereinfacht diese Einstellung als Voreinstellung. Zudem ist bei 5 GHz die Kanalbündelung sauberer geregelt als im 2,4-GHz-Bereich. Ferner begrenzt ein 20 MHz-Kanal die Bandbreite auf ~150 MBit/sec brutto – was einem Netto-TCP-Durchsatz von maximal ca. 50 MBit/sec entspricht. Viele Internetzugänge sind heutzutage schneller, und auch unsere Infrastruktur ist eigentlich auf über 500 MBit/sec eingerichtet. Und letztlich müssen, technisch bedingt, Accesspoint- und Meshmodus mit der gleichen Kanalkonfiguration arbeiten — somit reduziert ein 20-MHz-Kanal auch die Meshbandbreite.
• Mit der Erweiterung auf »VHT40« bietet die Firmware auch Einstellmöglichkeiten, diese Konfiguration über FW-Updates zu halten. Zum Beispiel um lokale Setups zu optimieren — oder unsere Vorgaben aufgrund lokaler Gegebenheiten zu überschreiben: Setzt man gluon.wire­less.pre­serve_ht­mode auf 1, werden die Einträge gluon.wire­less.ra­dio*.ht­mode beim FW-Update konfiguriert, sofern vorhanden — ohne gluon.wire­less.pre­ser­ve_ht­mode werden die Einstellungen der site.conf (also die netzweiten Einstellungen) genommen (oder falls, trotz gluon.wire­less.pre­ser­ve_ht­mode==1, keine Werte gesetzte sind).

  root@33332-Schalueckstr-107-afd6:~# uci show gluon | grep wireless
  gluon.wireless=wireless
  gluon.wireless.outdoor='0'
  gluon.wireless.radio0_htmode='HT20'
  gluon.wireless.radio1_htmode='VHT40'
  gluon.wireless.preserve_htmode='1'

• Obiges ist eine Ergänzug zu Gluons uci set gluon-core.­@wi­re­less­[0]­.pre­ser­ve_chan­nels='1'–Feature. Zusammen kann damit also eine lokal angepaßte Kanalkonfiguration festgelegt werden. Bitte denkt daran, daß Meshing gleiche Kanäle voraussetzt — weicht Ihr über pre­ser­ve_chan­nels='1' vom Standard für Euer Mesh ab, können nur von den jeweiligen Nutzern selbst angepaßte Geräte mit Euren meshen. Das kann erwünscht sein, z. B. um auf einem Platz mehrere Accesspoints für viele Clients bereitzustellen (und die Verbindung untereinander geschieht separat). Wir haben allerdings nicht vor, diese Einstellungen über den Config-Mode per Webinterface zugänglich zu machen — es gibt diese Möglichkeit per Kommandozeile, und wer es nutzt, sollte wissen, was er da tut und warum …
• Weiterhin haben wir die Benutzerführung des »Wizards« verbessert, so wird u. a. auch auf nicht eingetragene SSH-Keys (ohne die ein Remotezugang im Betrieb nicht möglich ist) hingewiesen und die Einstellseiten wurden verlinkt.
• Schlußendlich unterstützt unsere Firmware 1.4 eine ›Lokalisierung‹ auf die verschiedenen Communities, die unsere Firmware und Infrastruktur nutzen — wir haben zwar eine einheitliche Firmware, aber es sind dennoch unterschiedliche lokale Freifunk-Gruppen, die die lokalen Netze voranbringen.
• Darauf, daß Firmware 1.4, basierend auf Gluon v2021.1.x, die letzte Firmware für etliche Geräte darstellt, haben wir schon hingewiesen. Wir werden entsprechend auch auf der Karte darauf kenntlichmachen, wenn ein Gerät nicht mehr unterstützt wird.