Am Wochenende haben Ralf und ich mal über Funkstrecken nachgedacht …

Auslöser war einerseits das Gespräch zwischen Ralf und ein paar Paderborner Freifunkern letzte Woche, andererseits, wenn auch damit zusammenhängend, ein Gespräch mit Jan Westerbarkey anläßlich der Spende eines HP Proliant DL380-Servers — dazu folgt noch ein ausführlicherer Beitrag auf facebook

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Wovon Frei­fun­ker nachts träu­men? Von hohen Stand­orten ;)
Und schließlich wird das Wetter outdoor-freundlicher, und das neue Jahr ist zu 1/6 auch schon wieder rum — also durchaus Zeit, sich mal an die Agenda 2015 zu machen und Gedanken über den »Netz«-Teil in »ein stadtweites drahtloses Datennetz aufbauen« ;)

Neben unseren anderen, ›mitlaufenden‹ Aktivitäten – z. B. dem kon­ti­nuier­lichen Aus­bau des Netzes, sei es per Mesh oder per VPN; der Ver­bes­ser­ung des Durch­satzes an viel frequentierten Orten; dem Re­design der In­fra­struktur; der Arbeit an der Firmware, … –, möchten wir in 2015 auch einen stärkeren Fokus auf die Ver­netzung per Funk legen.

Und es gibt aus der Politik ja durchaus positive Signale, so beantragte jüngst die Kreis-SPD:

Wir stellen daher den Antrag:

„Der Kreis Gütersloh stellt seine öffentlichen Gebäude zur Installierung von Freifunkknoten zur Verfügung. So entstehen WLAN Accesspoints für den Aufbau von freiem WLAN.“

Da aber manche Mühlen nur gemächlich mahlen, machen wir uns parallel auch Gedanken, was man ohne Unterstützung von Kreis und/oder Stadt erreichen könnte. Im Fokus sind da, ganz klar, hohe Gebäude oder Bauwerke — also Hochhäuser, Türme, Schornsteine. Im Grunde also das, wo sich schon Mobilfunkantennen zu vermehren scheinen ;)

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PB – GT. Machbar?

Die Kollegen im Paderborn haben da ja schon etwas mehr Erfahrung – an der wir dann auch hoffen, partizipieren zu können –, ins­be­son­dere haben sie aber einen genial hohen Stand­ort: den Hax­ter­berg.

Ralf hatte das mal in ein lustiges Tool ge­wor­fen, welches für eine Strecke das Höhen­profil aus­wirft, und dem­nach sollte es vom Hax­ter­berg relativ gut nach Güters­loh zu funken sein — auch wenn gute 30 km natür­lich erst einmal eine stattliche Ent­fernung sind.

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Noch in weiter Fer­ne: erste Funk­strecken …
Unverbindlich hatten wir es gestern dann mal bei Jan Westerbarkey angesprochen und spontan uns einen Schornstein auf dem Firmengelände angesehen, der ggf. als Start-/Endpunkt einer Strecke zum Haxterberg dienen könnte. In besagtes Tool eingeworfen, könnte das tatsächlich klappen, selbst die Fresnel-Zone scheint, wenn ggf. auch knapp am Gütersloher Ende, für 2,4 und 5 GHz frei zu sein.

Von dort dann aber nach Gütersloh zu kommen, das wird eine ganz andere Herausforderung. Denn der Westaflex-Schornstein ist mit rd. 20 Metern jetzt nicht übermäßig hoch, wohingegen viele Bäume in Gütersloh riesig erscheinen.
Und auch das besagte Tool stimmt nicht allzu optimistisch, von einer freien Fresnel-Zone ist da schon mal nichts zu sehen (ich habe exemplarisch mal meine Adresse angegeben, dort sind die möglichen Widerstände noch am geringsten ;)).

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Entweder höher hin­aus oder keine freie Fres­nel-Zone :(
Welche Aus­wirk­ung­en dies auf die Funk­tion einer (WLAN-) Richt­funk­strecke in der Praxis hat, wissen wir leider nicht — hier hoffen wir, mit Funkamateuren unter den Freifunkern im Kreis demnächst mal zusammenzutreffen, um sowohl größere Strecken als auch kürzere, z. B. solche über Häuserzeilen hinweg, mit etwas mehr Fachwissen planen zu können ;)

Spaßeshalber hatten wir auch mal geguckt, ob wir nicht auch nach Bielefeld per Funk kämen, aber dort ist meistens was im Weg; außer zum »Eisernen Anton«, das liegt noch höher als der Haxterberg und von dort könnte man wieder schön ›auf Gütersloh strahlen‹. Da die Bielefelder Freifunker dort leider wohl noch keine Knoten haben, bleibt das aber erst einmal ein Hirngespinnst bzw. im Hinterkopf …

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Der »arvato-Tower« aus rd. 1km Ent­fern­ung.

Richtig Klasse wäre es natürlich, z. B. den »arvato-Tower« an der Autobahn mit nutzen zu dür­fen; aber da wir nicht wirklich etwas bezahlen können – außer bei entsprechenden Spenden vielleicht den Strom unserer Knoten –, wird auch das wohl ein Wunschtraum bleiben.

Anyway, das mal als Info und Ausblick, was sich in 2015 tun könnte; wer (Online-) Tools zur Funkstreckenplanung (2,4 und 5 GHz) kennt, darf diese gerne per Mail oder Kommentar kundtun. Ebenfalls gerne genommen werden Meldungen über gute Kontakte zu Besitzern besagter Immobilien (Hochhäuser, Türme, Schornsteine) — oder gar eigene Funkmasten, wie sie Amateurfunker ja zum Teil stehen haben.

2015: Das Jahr, in dem wir funkstreckten?

2 Kommentare zu „2015: Das Jahr, in dem wir funkstreckten?

  • 9. März 2015 um 05:52 Uhr
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    Ich hätte da noch ein Tool anzubieten, falls noch nicht bekannt… http://ham.remote-area.net/linktool/

    Ansonsten bietet auch Google Maps eine Möglichkeit, die grobe Planung solcher Strecken vorzunehmen. Allerdings werden dabei Dinge wie z.B. die Fresnelzone nicht berücksichtigt. Ich würde für solche Strecken übrigens immer 5GHZ (z.B. Nanostation 5M) nehmen.

    – je nach Frequenz höhere EIRP (Strahlungsleistung) erlaubt.
    – weniger Störanfällig
    – kleinere Fresnelzone

    Gruß,
    Holger

    • 26. März 2015 um 23:47 Uhr
      Permalink

      Danke, das Tool sieht auch ganz brauchbar aus; die Angabe der Höhe über Grund wie der Frequemz ist sehr hilfreich.

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