Nach aktueller Planung wird die Firmwaremigration bei Freifunk Lippe, eigentlich schon für August 2024 vorgesehen, mit rund einjähriger Verspätung nun zum 19.09.2025 starten — in Maßstäben der Deutschen Bahn gerechnet (›Deutschlandtakt‹) sind wir also ›on time‹ ;-)

Die Kollegen im Nachbarkreis werden auf ihren Seiten in Kürze ausführlich selbst über die Änderungen informieren, denn schon das Procedere der Erstinstallation ändert sich, und die dort auf Basis der Aufstellkoordinaten vorgenommene Zuweisung zu einem Netz ist auch neu.

Sonderfall Möhnesee (und nördlicher/westlicher Regierungsbezirk Arnsberg)

Mit der Firmwaremigration übernimmt der 4830.org e. V. die Betreuung der Knoten, die 2020 nach dem Ende von Freifunk Möhne auf die Firmware des Freifunk Lippe e. V. gewechselt sind; so haben sich die aktuellen Vorstände der beiden Vereine in 2024 abgestimmt.

Der 4830.org e. V. erstellt für die besagten Knoten ein eigenes Netz, denn es gibt in dem Bereich offensichtlich noch ein Interesse an Freifunk. Ein Problem war allerdings, daß bei einer Migration in ein neues Netz per Firmwareupdate entweder die Netzparameter dieses Netzes identisch zu dem lippischen Netz, aus dem sich kommen, sein müßten — oder aber gerade in aufgebauten Meshwolken von den Knotenbetreibern großer Aufwand betrieben werden müßte, Knoten nacheinander sozusagen zu Fuß zu migrieren, um keine Knoten abzuhängen. Identische Netzkonfiguration in zwei Netzen hat technische Hürden, daher scheidet diese Option aus.

Zitat aus einem so nicht mehr erscheinenden, geplanten Beitrag:

Die Ausgangsfirmware kennt leider nicht das Feature »Autoupdate-per-WiFi« als Fallbackoption — sprich: falls ein Knoten für mehrere Stunden keine Verbindung mehr zum Mesh hätte, suchte er nach Freifunk-SSIDs in Funkreichweite, verbände sich mit jenen und startete den Autoupdate-Prozeß auf gut Glück. Mit diesem Verfahren können sich auch abgehängte Knoten ein Firmwareupdate ziehen, sofern einer der Nachbarknoten schon wieder Verbindung zum Mesh hat.

So ›reparieren‹ sich auch längere Linkketten über die Zeit selbst, weshalb wir dieses Feature in der 4830.org-Firmware sehr schätzen. Aber wie gesagt, in der lippischen Firmware ist das Feature nicht vorhanden und da Freifunk Lippe sowohl 1.5er Firmware (auf Basis Gluon v2021.1.x) als auch 1.6er/1.7er Firmware (auf Basis Gluon v2022.1.x) im Feld hat, bestimmte Hardware aber nicht mehr nach Gluon v2021.1.x unterstützt wird (›4/32‹), gibt es hier keinen ›guten‹ automatischen Weg aus dem Problem.

Es ist also relativ wichtig, daß größere Meshes von den Betreibern vorab analysiert werden — und jene Knoten ohne eigenen WLAN-Uplink vorab manuell migriert werden, erst dann die Knoten mit WAN-Uplink. Einzige Voraussetzung: Zugriff per ssh (Windows: putty) auf die Knoten; dann ist es relativ leicht.

Nach längerem Brainstorming, wie man die Installationen in Möhnesee und anderswo ›retten‹ könnte ohne viel händischen Eingriff, fiel wiedereinmal der Satz: »You have the Source to fix it.«

Und natürlich, wenn wir nicht die Augangsfirmware ändern können (auch das wäre möglich, aber ist out-of-scope), können wir dennoch die Firmware, auf die wir wechseln auf unsere Bedürfnisse anpassen.

Unserer Überlegung kommt hier zugute, daß Freifunk Lippe effektiv nur eine stable-Firmware kennt. Somit können wir Knoten, die ins neue Netz »mns« wechseln sollen, in einem ersten Schritt in den Firmwarezweig »mns« schieben, die Netzparameter nicht ändernd. Knoten im Zweig »nms« bekommen dann ein Fake-Upgrade auf die gleiche Firmware, und erst jetzt ändern wir die Meshzugehörigkeit (und den Firmwarezweig auf deadend (›4/32‹) oder stable). Jetzt haben wir ein funktionales »Autoupdate-per-WiFi«-Feature in der »mns-Firmware«, sodaß sich nach und nach die abgehängten Knoten über benachbarte, noch/wieder mit dem Netz verbundene Knoten aktualisieren sollten.

Firmwaremigration bei Freifunk Lippe terminiert

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