Zwei Wochen nach dem Kickoff, gut vier Wochen nach der Willensbekundung von Detlev, Tobias und mir, »Freifunk Gütersloh« zu starten — Zeit für einen ersten Rückblick.
Es ist tatsächlich grade mal gut einen Monat her: es war der 28.06.14, als Detlev und ich Kontakt aufnahmen.
Berufsbedingt – ich bin Werktag-Berliner, arbeite von Montag bis Donnerstag in Berlin (Freitag ist Homeoffice-Tag in Gütersloh) – tauche ich in den Mediengeschichten (NW ist raus, ein paar andere Sachen kommen noch) nicht auf, aber was soll’s. Auf das Geleistete zurückblicken zu können, als Graue Eminenz im Hintergrund — irgendwie ist das Serverschabenschicksal ;)
Und zurückzublicken macht aktuell durchaus Spaß. Vergessen die halb durchgemachten Wochenende-Nächte, um die Infrastruktur aus dem Boden zu stampfen — OpenSource ist zwar Klasse, noch viel besser wäre es, müßte man nicht auf die alte Weißheit »use the source, Luke!« zurückgreifen, um zu verstehen, wie das alles zusammenspielen soll. Aber Dokumentation schreibt irgendwie keiner gerne, aus der Ich-Perspektive schreibende eingeschlossen …
Zurückblicken können wir auf ein erkleckliches Knotenwachstum; von Null auf 35 Knoten in vier Wochen, und in der Zeit – soweit mir bekannt – ohne technische Störungen, ist doch schon mal was.
Zurückblicken können wir auch auf ein tolles Medienecho; der Artikel in der NW war klasse, und er hat für Aufmerksamkeit für unser kleines Projekt gesorgt. (Und eigentlich bin ich ganz froh, nicht abgebildet worden zu sein — so kann ich im Miner’s weiter ungestört und inkognito meinen Kaffee trinken, nun allerdings mit »unserem Internet« ;)) Und er hat für weiteres Medieninteresse gesorgt, mehr dazu dann demnächst auf den Kanälen.
Und zurückblicken können wir auch auf den ersten Tag, an dem ›deutlich‹ mehr Clients als Knoten im Netz unterwegs waren.
Ein paar Schattenseiten gibt’s zwar noch, eine ist sicherlich die wenig einsteigerfreundliche Erstkonfiguration »unserer« Firmware – Ehre, wem Ehre gebührt: die Hauptarbeit haben andere Freifunk-Communities gemacht, federführend die Lübecker, die ihren aktuellen, »Gluon« genannten, Wurf über github (ein Austauschportal für OpenSource-Software) bereitstellten, sodaß z. B. Paderborn oder Gütersloh »nur« zuzugreifen brauchten –, dann sind die Statistiken noch etwas mau, und die Hilfe zur Selbshilfe werden wir auch noch besser unterfüttern müssen (wie diagnostiziere ich Probleme mit meinem Knoten, welche Schritte sollte man tun, wo und wie kann ich jemanden mit Technik-Hintergrund schnell erreichen?).
Denn, wenngleich es ein Projekt ehrenamtlich Tätiger ist — nicht funktionierende Knoten sind weder für das Projekt, noch den Knotenbetreiber, hilfreich. Mit der Zeit wird ein Gewöhnungseffekt einsetzen und der Nutzer »sein« guetersloh.freifunk.net-Signal nicht mehr missen wollen …
Sodenn: es bleibt noch einiges zu tun, sodaß ich gerne noch einmal auf unsere Mitmachen!-Seite verweisen möchte — von Grafikern über Texter und Techniker, wir haben noch Verwendung für weitere Aktivisten ;)