Sebastian hat es mit viel Eigeninitiative geschafft, dem Löschzug Rietberg der Freiwilligen Feuerwehr Rietberg einen Freifunk-Zugang zu verschaffen — einigen Widerständen zum Trotz …

Es könnte ja alles so einfach sein. Das Haus der Freiwilligen Feuerwehr in Rietberg ist über einen regionalen IT-Dienstleister vernetzt. Aber ein WLAN-Zugang für die freiwilligen Helfer ließ sich nicht ohne weiteres einrichten.

Ein Freifunkzugang über den schon vorhandenen Internetanschluss ließ sich nicht einrichten, da der regionale IT-Dienstleister die dafür notwendigen Ports sperrt. Diese werden auch nicht freigegeben, da, so die Aussage, dann keine Hackerangriffe mittels Monitoring abgewehrt werden könnten.

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Feuerwehr-Anbindung …
Hackerangriffe auf das Freifunknetz sollte der re­giona­le IT-Dienst­leister auch gar nicht ab­wehren; er sollte nur er­mög­lichen, daß die Frei­wil­li­gen, die im Ge­bäu­de bau­lich be­dingt eine schlechte Mo­bil­funk­ab­deckung vor­fin­den, nicht privat von der Außen­welt ab­ge­schnit­ten sind. Die Aufgabe, Port 10000 UDP (okay; 53 wäre auch noch nett) an einem Port im LAN gen In­ter­net zu öff­nen, an­sons­ten diesem Port aber kei­ner­lei Rech­te zu ge­ben, soll­te einen re­gio­nal­en IT-Dienst­leis­ter weder vor Pro­bleme stellen noch ihm schlaf­lose Näch­te be­rei­ten. (Not­falls könn­ten wir in dem Fall sogar die Ziel­adressen nen­nen und die Ver­bind­ung da­rauf be­schrän­ken.)

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Mesh in Aktion ;)
Sebastian hat sich davon aber nicht entmutigen lassen. Er hat aus eigener Tasche ein Paar Nanostations, sowie vier Freifunkrouter erworben und damit per Funkbrücke und Mesh einen externen Internetzugang zur Freiwilligen Feuerwehr in Rietberg ›verlängert‹ — ganz so, wie das prinzipiell beim Freifunken gedacht ist.

Die Bandbreite ist aktuell noch nicht optimal, hier wird noch nachjustiert; die reine Funkstrecke soll aber die 54 MBit/sec brutto der älteren Nanostations schon liefern. Der letzten Rückmeldung zufolge wird »das Freifunk-Netz auch gut angenommen«. Schade ist es, dass den freiwilligen Helfern nicht einfacher ein privater Zugang zum Internet ermöglicht wird — aber da wird wieder die Störerhaftung das Problem sein. Ein Problem, dass wir beim Freifunk ja elegant lösen.

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Rietberg steht noch ganz am Anfang mit dem Freifunk-Ausbau — Freiwillige vor!
Anyway, ein Anfang ist gemacht. Nach dem ersten Knoten – dem in der Filiale der Bäckerei Reker – verfügt Rietberg nun über fünf Freifunkknoten. Freifunk spricht Privatpersonen als auch Gastronomen, Einzelhändler, Selbständige an — das Ziel ist ein freies Netz in Bürgerhand, »von Fensterbrett zu Fensterbrett, von Dach zu Dach«.

In Gütersloh wie Rheda-Wiedenbrück sind neben Privatpersonen und naheliegenden Orten wie Restaurants, Bistros oder Kneipen unter anderem auch Friseursalons, Fitnesstudios, Tankstellen, Autohäuser, Bäckereien, Cafés, Ärzte und Hotels dabei — also insbesondere Orte mit Publikumsverkehr.

Leider können wir uns nicht klonen und neben Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück auch noch Rietberg im Alleingang vernetzen. Daher der Aufruf an Rietbergerinnen, Rietberger und Leute mit Kontakten nach/in Rietberg: Spread the Word!

Wir haben gedruckte Flyer (siehe unsere Website) und anderes »Werbematerial«, eine Website, die das Projekt erklärt sowie eine funktionierende technische Infrastruktur, die – völlig legal – Knotenaufsteller vor der Störerhaftung schützt. Was uns für den Ausbau in Rietberg fehlt, sind Rietbergerinnen und Rietberger, die vor Ort das Projekt bekannt machen. Wir laden somit insbesondere potentielle Aktivisten aus Rietberg und Umgebung zu unserem nächsten Treffen am Freitag, den 5. Dezember, um 19:00 Uhr in die Weberei Gütersloh (Bogenstraße 1-8, 33330 Gütersloh) ein.

Rietberg